INDOLEROnews 09/2021 - Rooibush-Liebhaber haben's gut!

Guten Tag, liebe Freunde des außergewöhnlichen Tees!


Dieser Newsletter wird in die Geschichte eingehen.

Nämlich in die Geschichte der Beispiele für
Was-man-niemals-in-einen-gewerblichen-Newsletter-
schreiben-sollte-wenn-man-seine-Kunden-
eigentlich-nicht-so-schnell-vergraulen-will.

Keine Sorge, das wird jetzt nicht
die Tee-Interpretation
von Peter Handkes ‚Publikumsbeschimpfung‘.
(Nachdem Handke nach wie vor einer der wichtigsten österreichischen
Literaten und Publikumsmagneten ist, wäre das eh nicht ganz zielführend.)


Nein, ich werde mal wieder –
wie Sie’s wahrscheinlich schon von mir gewohnt sind –
gnadenlos ehrlich zu Ihnen sein, aber gleichzeitig hoffen,
dass Sie nachher trotzdem noch
zu meinen treuen Kunden zählen werden.

Wie Sie wohl schon mitbekommen haben,
stehen wir global seit ca. 1,5 Jahren
unter der Fuchtel dieser elends-hartnäckigen Pandemie,
die jetzt auch noch unbarmherzig
die Teebranche erreicht hat.

Es hat etwas gedauert, weil der Teemarkt außerhalb
Asiens meist um ein gutes Jahr seiner Zeit hinterherhinkt.
(Den langen Transportwegen und den riesigen Lagern der Großhändler
sei's gedankt!)


Das heißt, nun sind endgültig die letzten Bestände
des Vor-Corona-Jahres 2019 aufgebraucht,
die unsere Preise bisher trotz der massiv erschwerten
Ernte- und Logistik-Bedingungen im Vorjahr
stabil gehalten haben.
Jetzt kracht aber mit voller Wucht der Umstand
über uns herein, dass im letzten Jahr
die meisten Teegärten auf Grund von Ausgangssperren,
Kurzarbeit, Quarantäne und so weiter
nur geringe und verzögerte Erträge
der regulären Ernten einfahren konnten.

Bei der Teeverarbeitung ging’s ähnlich bescheiden zu
und alles, was dann doch fertig produziert wurde,
ist schlußendlich monatelang am Hafen –
sowohl in Fernost als dann auch in Europa –
festgehangen, weil…
Sie können sichs denken, oder?

Ach ja, und da gab's ja auch noch dieses
lustige Schiffsringelspiel am Suezkanal.
Hat auch nicht geholfen…

Summa-summarum,
wir dürfen’s nun gemeinsam ausbaden.
(Falls Sie's noch nicht bemerkt haben, ich versuche Sie gerade
ganz sachte auf die nun folgenden schlechten Nachrichten vorzubereiten.
Hoffentlich sind meine diplomatischen Geschicke über den Sommer
nicht ganz eingerostet...)


Haben Sie in den letzten Tagen mal
bei uns vorbeigeschaut – ganz gleich,
ob online oder im Geschäft?
Die Chancen, dass justament und ausgerechnet
Ihre Lieblings-Teesorte(n) ebenfalls zu denen gehören,
die seit dem 31. August merkbar an Preis zugelegt haben,
sind nämlich durchaus realistische.

Außer…

Ja außer, Sie gehören zu jener Gruppe
der im Betreff angeführten Rooibush-Liebhaber.

Dann finden sich wohl irgendwo in Ihrem Stammbaum
Reste des Genmaterials der Einwohner eines kleinen,
aber wehrhaften gallischen Dorfes
(tragen Sie zufällig Zöpfe und/oder Schnauzbart?)
und nichts, aber auch gar nichts
kann Sie so schnell beeindrucken
(außer, Sie wissen schon: Die Angst, dass Ihnen eines Tages
der Himmel auf den Kopf fallen könnte!)
.

Die Rooibush-Tees sind nämlich tatsächlich
die einzige Teekategorie, die sich durch die Bank
bei allen unseren Lieferanten von den wirtschaftlichen, epidemiologischen und logistischen Dramen
der letzten Monate aber so etwas von nicht
beeindrucken hat lassen.
Nicht, dass Südafrika in letzter Zeit jemals sowas wie eine
Insel der Seeligen gewesen wäre…

Vielleicht kommt das dicke Ende ja noch?
Who knows.

Für die nächsten 12 Monate sollte sich da
aber zumindest preistechnisch nicht mehr viel ändern
und darüber freuen wir uns dann doch so sehr,
dass wir Ihnen gleich eine ganz neue
und unheimlich geniale Rooibush-Herbstsorte
präsentieren möchten:

Ihr Name lautet „Orangen mit Pistazien
und sie ist ein herrlicher Frucht-Nuss-Gewürz-Hybrid,
der auf grünem Honeybush-Tee basiert
(zugegeben, Honeybush ist mit dem Rooibush nur verwandt,
schmeckt aber vergleichbar mild und fruchtig-frisch
und schenkt uns ebenso viele Vitamine und Mineralstoffe
wie sein berühmter Vetter)

und so vielfältig wie das Herbstwetter daherkommt:

Er kühlt,
er wärmt,
er erfrischt,
er beruhigt,
er erfreut,
er begleitet
und er regeneriert.
Fehlt noch was?
Ja: Er schmeckt!
Und zwar der ganzen Familie den ganzen Tag lang.
Versprochen!

Puh, da bin ich ja jetzt fast etwas erleichtert,
dass ich gegen Ende doch noch die
Was-darf-in-so-einem-Newsletter-alles-
geschrieben-werden-Kurve gekratzt hab.

Nicht auszudenken,
wenn ich Sie jetzt allesamt mit meinen aktuellen
Nicht-nur-happy-Peppi-Neuigkeiten vertrieben hätte…

Und wer weiß,
vielleicht hat ja der eine oder andere von Ihnen
nun das dringende Bedürfnis, abseits von seinem
geliebten Lieblingstee auch mal einen Rooibush
zur Probe zu verkosten.
Dazu kann ich Ihnen die Lektüre eines der ganz alten Asterix-Heftlns
nur schwerstens
empfehlen! 


Ihre
Barbara Neumann-Schramböck

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