Guten Tag, liebe Freunde des außergewöhnlichen Tees!
Ja, es gibt uns noch.
Und es hat auch einen wirklich guten Grund,
weshalb Sie dieses Monat so lange
auf die gewohnten INDOLEROnews warten mussten.
Denn grundlos würden wir Sie ja nie belästigen
und unsere good news habens halt diesen Sommer
extra spannend gemacht...
Doch nun ist alles gut
und ich spanne Sie nicht länger auf die Folter:
Die verloren geglaubte schwarze Flugtee-Ernte
aus Darjeeling hat es schlussendlich
doch noch bis ins INDOLERO geschafft -
und das sogar erstmals in unserer Teegeschichte zeitgleich
mit seinem grünen Pendant aus Japan, dem Shincha!
So, die Neuigkeit ist heraußen und jetzt
möchten Sie sicher ein bisserl was über die Hintergründe
dieser doch-noch-eingetroffenen-Teesensation erfahren?
Anfang April waren wir an dieser Stelle
ja noch maximal optimistisch,
Anfang Mai dann doch eher desillusioniert,
aber dafür mit überraschendem Lückenbüßerkandidaten.
(Und all jene, die einen jener 'Frost Teas' ergattern durften,
werden mir sicher Recht geben:
Den kennenzulernen sich schon wirklich ausgezahlt, oder?)
Lassen Sie uns also gleich mal chronologisch
an die aprilschen Prognosen anknüpfen:
Damals rechneten wir noch mit einem etwas verspäteten,
dafür aber außergewöhnlich gelungenen 2020er Flugtee.
Sie erinnern sich, der diesjährige regenreiche Winter usw.
Naja, unser Flugteekandidat war ausgewählt,
fix bestellt und auch zugesagt und saß dann schlussendlich
wegen coronabedingt eingestelltem Export in Indien fest.
In den Wochen darauf hieß es sogar,
dass man mittlerweile gar nicht wisse,
was mit jenen früh geernteten Flugtees passiert sei.
Die Lieferanten verwiesen nur freundlich
auf deutlich spätere Ernten, die allerdings
- so ließ man uns inoffiziell wissen -
mit einem massiven Qualitätsproblem zu kämpfen hatten:
Die in Indien verhängte allgemeine Ausgangssperre
betraf die Teegärten insofern hart,
als den Gärten wochenlang nur maximal ein Viertel
der üblichen Teepflücker zur Verfügung standen,
was bei einer so sensiblen Ernte
wie der des Flugtees verheerende Folgen hatte.
Denn hier geht's ja nicht darum, einfach Blätter zu zupfen...
Die gute Nachricht besteht nun unter anderem darin,
dass es uns erspart bleibt, herausfinden zu müssen,
wo genau der Unterschied zwischen
mit und ohne Knowhow geerntet liegt.
Vor anderthalb Wochen kam nämlich der erlösende Anruf,
dass sämtlicher per Flugzeug versandte Tee
aus Indien nicht nur bereits raus ist,
sondern auch schon im deutschen Zoll festhängt.
Womit wir nun in der glücklichen Lage sind, Ihnen zeitgleich
DAS GRÜNE UND DAS SCHWARZE
HIGHLIGHT DES JAHRES
präsentieren zu dürfen und gleich vorwegnehmen können:
Das Warten hat sich 2020 aber sowas von gelohnt!
Darjeelings Top-Teegarten 'Namring'
baut in seinen höchsten Lagen die exquisiten Teesträucher
der 'clonal special maya'-Züchtung an
und nennt die dort entstandenen Tees
'Namring Upper'.
Und wir hatten das unverschämte Glück,
einen Teil jener Ausbeute
des 4. Erntetages für Sie zu ergattern.
Kurz zusammengefasst:
Das schönste Teeblatt eines Darjeelings,
das uns bisher untergekommen ist,
der betörende Blütenduft des trockenen Blattes,
der sich in süße Nussnuancen in der fertigen Tasse verwandelt.
Der Geschmack bleibt blumig, süßlich, nussig
mit feinen Fruchtnuancen.
Hocharomatisch, mild, sanfte Tannine,
und zum Schluss ein weicher, sehr langer Abgang.
Besser geht's nicht!
Und weil das ja noch lange nicht alles ist,
was wir Ihnen für diesen Sommer anzubieten haben,
greife ich sogleich zur zweiten vor mir dampfenden Tasse
und versinke auch schon im Duft des diesjährigen Shinchas...
Auch dieses Jahr haben wir uns für
unseren Liebling 'Makizono' entschieden,
ein brilliantes Teeartefakt des Teemeisters Nishi.
Gewachsen auf den mineralhältigen Böden
der Provinz 'Kirishima', verwöhnt durch das
für die Gegend typische, mildfeuchte Klima.
Sowohl der Anbau als auch die meisterhafte
Weiterverarbeitung erfolgten selbstverständlich
unter kontrolliert biologischen Kriterien.
Dem 'Makizono' zugrunde liegen Teesträucher
des Kultivars Saemidori, deren Blätter
acht Tage vor der Ernte beschattet wurden.
Und mal wieder ist diesem Aufwand ein wahres
Geschmacks- und Geruchsmeisterwerk entstanden:
Frisch, süßlich, fruchtig erinnert er an das Aroma
vollreifer Trauben mit wunderbar elegantem Umami,
das den Schluck elegant und weich ausklingen lässt.
Ein klares Highlight japanischer Teekunst!
Einziger Wehrmutstropfen an der ganzen Geschichte ist,
dass unsere Vorräte mal wieder äußerst überschaubar sind.
Schnell sein zahlt sich diesmal wirklich aus!
Genießen Sie diesen Sommer,
womit auch immer er uns noch zu überraschen mag...
Herzlichst, Ihre
Barbara Neumann-Schramböck
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lxbfYeaa (Samstag, 25 Mai 2024 18:26)
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